Der Fall des langsamen Outlooks

Mein Outlook 2007 war vor einigen Tagen plötzlich extrem langsam. Jeder Versuch eine neue Mail zu schreiben oder eine gerade offene Mail zu schließen wurde mit mehreren Sekunden Donut quittiert. Da meine Kollegen keine Probleme mit ihrem Mailzugriff hatten, habe ich unseren Exchange-Server als Verursacher ausgeschlossen. Zudem trat das Problem auch im Offline-Modus auf.

Vermutung: Lokales Applikationsproblem. Daraufhin habe ich den Microsoft Sysinternals Process Monitor gestartet und mit einem Rechtsklick auf eine der Outlook-Zeilen den Filter auf outlook.exe eingegrenzt („Include OUTLOOK.EXE“).

process-monitor-outlook-include-14.11

Danach habe ich im Outlook eine neue Mail geöffnet mit dem Process Monitor im Blickfeld. Kurz darauf rasten bereits hunderte ReadFile-Events im Process Monitor vorbei, bei der Outlook auf die Datei C:\Users\<username>\AppData\Roaming\Microsoft\Outlook\outcmd.dat zugegriffen hat.

process-monitor-outlook-readfile-14.11

Ein „Jump to…“ bringt mich direkt zu dieser Datei, die eine Größe von 325 MB aufweist.

process-monitor-outlook-jump-to-14.11

Ein kurze Internet-Suche nach der Datei outcmd.dat brachte unter anderem diesen Artikel hervor, der von einem trägen Outlook durch eine korrupte outcmd.dat spricht. Glücklicherweise hatte ich noch eine zwei Wochen alte Sicherung der outcmd.dat, darum konnte ich auf die Löschung der Datei verzichten. Noch bevor ich es testen konnte, verdichteten sich die Hinweise auf die Datei als Verursacher des Problems weiter. Denn im Gegensatz zu der defekten 325 MB-Datei hatte die outcmd.dat aus der Sicherung eine Größe von nur 5 KByte.

process-monitor-outlook-filesize-14.11

Nach dem ich die Datei aus der Sicherung wiederhergestellt hatte, habe ich Outlook gestartet und siehe da, das Problem war verschwunden. Dank Process Monitor konnte das Problem in kürzester Zeit gelöst werden 🙂